Montag, 14. März 2011

Japan, Entwarnung durch die WHO, USA soll helfen Reaktoren zu kühlen - Ein Überblick

Besorgnisserregende Bilder verschiedener Präfekturen seht ihr hier (New York Times) und eine gute Karte zum Überblick findet ihr hier

Die Meldungen der Ticker gehen ein wenig auseinander, fast jede relevante Tageszeitung in dieser Republik "tickert" um die Wette, wer hat zuerst welche Informationen, wer schreibt Stuss, wer lügt wer unter- und wer übertreibt. Die Flut an Informationen ist überwältigend, durch Erdbeben (9,0 auf der Skala), Tsunami, Atomunfällen, Wasserstoffexplosionen an Reaktorblöcken, weitere Beben, Vulkanausbrüchen und Finanzmarktkrisen gibt es eine Menge zu berichten. Wichtig hierbei ist, zu helfen, sei es durch Aufklärung oder erforderlichen Hilfsleistungen oder finanzielle Spenden.

Fukushima 1: (Karte) Nach dem Beben haben die Reaktoren automatisch runtergefahren, Die Wärmeproduktion in den Brennstäben kommt damit aber nicht vollständig zum Erliegen und die Kettenreaktion in den Brennstäben muss weiterhin gekühlt werden, da die Brennstäbe sonst schmelzen würden und im schlimmsten Wahl das Gehäuse auch schmelzen oder durch Wasserstoff gar explodieren würde.
In Fukushima 1 (Fukushima Daiichi) trifft diese Gefahr mittlerweile auf 3 Blöcke zu. An Block 1 und 3 gab es bereits Wasserstoffexplosionen die die Außengehäuse schwer beschädigt haben. Sie werden mit Meerwasser, dem Borsäure beigemischt ist versucht zu kühlen, denn die Kühlsysteme, die z.B von Dieselmotoren oder in letzter Instanz von Batterien angetrieben werden, sind durch die Nachwirkungen des Bebens ausgefallen. Somit müssen die Brennstäbe quasi manuell mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gekühlt.
Brennstäbe in Reaktor 2 sind ohne Kühlung, Nachrichtenportale berichten gegen 16:30 Uhr (MEZ), dass die Brennstäbe im zweiten Reaktor ohne Kühlung wären. In Japan ist es 00:30 Uhr und viele 1000 Leichen werden eine weitere Nacht im Schlick liegen bleiben.

Block 1: Hier gibt die Regierung zu, dass sich möglicherweise eine Kernschmelze vollzogen habe, Anlass sind die erhöhten radioaktiven Werte um den Block herum. Aufgrund der Vorfälle in diesem Block wurde dieser Zustand auf der INES-Skala in Stufe 4 eingeordnet, in diesem Block fand auch eine Wasserstoffexplosion statt

Block 2:  TEPCO meldet, dass in Block 2 die Kühlung am 14.3.2011 um 13:25 Uhr (Ortszeit) ausgefallen ist. Ein paar Stunden später wurde mit der Einspeisung von Meerwasser zur Kühlung der Brennstäbe begonnen, zwischendurch berichteten Nachrichtenportale, die Brennstäbe hätten vollständig frei gelegen. Japanische Behörden und die Betreiberfirma TEPCO haben inzwischen aber gemeldet, die Brennstäbe befänden sich wieder etwa zur Hälfte unter Wasser bedeckt, hier ist nach nach Absprache mit der Regierung ein Loch in die Außenhülle integriert worden um den Wasserdampf abzulassen und einer weiteren Explosion vorzubeugen.
Bei Fernsehaufnahmen ist eine weiße Abgasfahne aus dem Reaktorgebäude zu erkennen.

- Ventil zur Druckentlastung klemmt. Die Gefahr einer großen Kernschmelze ist hier wieder deutlich erhöht


Block 3:  In japanischen Pressemeldungen wurde berichtet, dass gegen 9 Uhr, am 13.03.2011 (Ortszeit) das Entlastungsventil des Reaktors repariert wurde und dadurch der Druck im Reaktor abgesenkt wurde. Seit dem wird von einer Einspeisung von Meerwasser berichtet. Die Brennelemente seien zur Hälfte bedeckt.
Am 14.03. kam es um 11 Uhr Ortszeit zu einer Wasserstoffexplosion am Block2, laut TEPCO ist der Druck im Sicherheitsbehälter jedoch stabil

Block 4,5 und 6 die auch zu diesem Kraftwerk gehören sind glücklicherweise schon vor dem Erdbeben aufgrund von Wartungsarbeiten runtergefahren worden. 


Fukushima 2 : (Karte ) In dem Standpunkt Fukushima 2 scheint die Lage stabiler zu sein, dort hatte es gebrannt. Laut der japanischen Nachrichtenagentur JIJI ist in den Blöcken 1 und 2  die Temperatur in der Kondensationskammer unter 100 °C gesunken, das heißt - keine Kernschmelze, Der Block 4 hat am 14.3.2011 um 15:42 Uhr laut TEPCO den Zustand unterkritisch kalt erreicht. Die Kühlung wird fortgesetzt. Hier scheint also, wenn man sich auf die Angaben verlassen kann, keine große Gefahr mehr zu drohen, zur der Evakuierung in einem 10km Radius umd den Standort herum.

Onagawa : (Karte) Hier ist die Situation nach einem kleineren Brand und dem Ausfall einer Dieselpumpe wieder entspanter, die Reaktoren seien kalt und es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung

Tokai: ähnlicher Zustand wie Onagawa

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