Sonntag, 25. Oktober 2015

Ho.Ge.Sa, Kögida (Pegida) - Demo in Köln

Heute war es wieder soweit, lustiges Hooligan- und Nazitreffen in Kölle, wie passend, kurz vor Beginn der Jeckenzeit in der Karnevalshochburg Köln, wie unpassend jedoch, kurz nach der Messerattacke gegen die neue Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Nach den Ausschreitungen im letzten Jahr, kam die Polizei zu diesem Einsatz mit 3500 Beamten und so blieb es bei diesem Ereignis ruhiger. Schließlich kamen von 1500 angemeldeten Teilnehmern der Ho.Ge.Sa nur rund 1000 Teilnehmer, viele Bündnisse riefen zu Gegendemonstrationen auf und viele 1000 Menschen folgten ihrem Ruf. So kam es auch zu mehreren Scharmützeln zwischen Gegendemonstranten und der Polizei, auch Wasserwerfer, Schlagstöcke und Pfefferspray kamen zum Einsatz.

Der Kölner Ableger der Pegida Verwirrten Truppe - Kögida sagte eine eigene Demo ab und rief stattdessen seine Anhänger dazu auf, sich der Ho.Ge.Sa Demonstration anzuschließen.

Einerseits ist es gut und als Erfolg zu werten, dass in Köln nur wenige der platten Hetze sogenannter Bewegungen wie Kögida oder Ho.Ge.Sa folgten, andererseits ist es eine Schande, dass diesen Horden, gerade vor dem aktuellem Hintergrund des Attentats gegen die neue Kölner Oberbürgermeisterin, überhaupt eine Plattform geboten wird aber, doch wie heißt es so schön, the show must go on.

Doch Köln ist leider nicht als gesamtgesellschaftliches Beispiel geeignet, weder auf deutscher- noch auf europäischer Ebene, klar, die großen westdeutschen Städte sind offener als ostdeutsche Provinzen, was wohl daran liegt, dass es dort, nicht wie in Sachsen, auch wirklich Menschen aus dem Ausland gibt, mit ihnen sitzt man im Bus, man wohnt neben und mit ihnen und kann sich mit ihnen unterhalten und merkt schnell, "Hey, die essen ja gar keine Katzen".

Erfurt ist wohl europäisches Mittelmaß, überall um uns herum driften die Gesellschaften nach rechts, in den Niederlanden, Österreich,  Bayern und der Schweiz, in Frankreich und besonders in Ungarn kommen rechte Parteien in die Parlamente, werden gar stärkste Fraktion und bestimmen, nicht zuletzt durch ein Rechtsbündnis im Europaparlament, schon jetzt maßgeblich mit. In Erfurt, ruft regelmäßig Björn Höcke, Landesvorsitzender der AfD in Thüringen, zum Protest gegen die, ohnehin schon einmauernde, konservative, destruktive Asylpolitik unserer Regierung und der Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten. Hagen Rether bringt es auf einen bemerkenswerte Punkt: "Selbst wenn wir alle 60 Millionen Flüchtlinge der Erde aufnehmen, hätten wir noch nicht Bevölkerungsdichte von Holland erreicht."

Solche Dinge interessieren aber weder den bayrischen Monarchen Horstl, noch Marie le Penner,  Gerd Wilders oder Viktor Orban. Sie alle denken nur an Zäune und Mauern, sie haben sie in den Köpfen und möchten sie erneut an Grenzen ziehen um das Leid abzuwehren, welches sie selbst mitversursacht haben.

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