Samstag, 25. Oktober 2014

Kaberettist Dieter Nuhr - Angezeigt wegen "Beschimpfung von Religionsgemeinschaften"

Gerne schaue ich politisches Kabarett und Satire und liebe die Vielfalt und Lebendigkeit dieses Genres. Stundenlang kann ich mir die Anekdoten von Volker Pispers, Hagen Rether, Urban Priol und  Egon Pelzig und eben auch die von Dieter Nuhr anhören. Sendungen wie "Neues aus der Anstalt" und die "Heute Show" finde ich super. Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut in Deutschland und die, die dieses Gut Herrn Nuhr (53) nun streitig machen möchten, nehmen es selbst oft über alle Maßen in Anspruch.

"Der Islam ist ausschließlich dann tolerant, wenn er keine Macht hat und dafür müssen wir sorgen, dass es so bleibt"

"Ich hab mir sogar einen Koran gekauft, um zu schauen was man überhaupt noch sagen darf und es ist nichts übrig geblieben"



Zitate von Dieter Nuhr - und es sind bei Weitem nicht die Einzigen, die auch der Osnabrücker Moslem Erhat Toka mitbekam und sich dazu entschloß, Nuhr anzuzeigen, seine Ausführungen wäre "dumme, blöde Hetze" und die Koranpassagen die Nuhr zitiert seien aus dem Kontext gerissen (dieses Argument höre ich immer wieder und ich frage mich, was für ein friedlicher Kontext zum Beispiel um die Sure "tötet die Ungläubigen" blabla zu finden ist).

Doch wer ist Erhat Toka, lebend in der beschaulichen "Stadt des Friedens" Osnabrück. Natürlich, er bedient alle Klischees, langer Bart, Kampfsportler, doch ist er auch gewaltbereiter Islamist? Darüber kann man geteilter Meinung sein, auf seiner Facebook Seite ruft er bei der Demo, die Heute gegen Nuhr geplant ist, beide Seiten zur Ruhe auf. Nachgesagt werden ihm immer mal wieder Kontakte in die salafistische Szene. Desweiteren war er Kreisvorsitzender der MDU (Muslimisch demokratische Union), eine der wenigen ersten muslimischen Kleinstparteien, die sich bisher in Deutschland gründeten und er trat mit dieser Partei auch zu Stadtratswahlen an, nicht erfolgreich, der Verfassungsschutz warnte vor dieser Partei, sie würde unter dem Deckmantel der Demokratie die Demokratie bekämpfen, hieß es 2012, 2 Jahre nach der Gründung der MDU, später schloß die MDU sich der BIG (Bündnis für Innovation und Gerechtigkeit) an, welche nie über 0,5 % kam, kritisch beäugt werden/wurden diese Parteien, unter Anderem, da bei ihnen die Trennung zwischen Religion und Staat quasi nicht vorhanden ist.

Den Bart jedenfalls, ließ er sich erst in jüngerer Zeit wachsen, ob das ein Indiz ist (sein sollte) für politische Radikalität und Gewaltaffinität? Ich denke nicht.

Ähnlich gelagert war ein Fall, der "Ostfriesenwitze" betraf, hier wollte man den Ostfriesenwitzen "Volksverhetzung" unterstellen. Klage abgewiesen. Schwachsinn.

Meiner Meinung nach ist die Meinungsfreiheit wesentlich, wesentlich höhergestellt als die Interessen oder intolerante Toleranzschwellen religiöser, politischer Strömungen, ich persönlich möchte auch nicht, dass meine Kinder Pierre Vogels Hasstiraden hören oder auf dem Schulhof eine CD der NPD erhalten oder Zugang zu RTL haben, jedoch kann ich es nicht ändern, die Möglichkeiten sind da und das ist auch gut so um ein differenziertes Weltbild entwickeln zu können. Die Meinungsfreiheit schließt immer auch extreme Ansichten mit ein, solange sie nicht gegen geltendes Recht verstoßen und z.B. zu Gewalt aufrufen. Herr Nuhr belegt nur durch zynische Wortspiele die Schizophrenität des Islams.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Keine Beleidigungen!